Abteilung für Interkulturelle Deutschstudien
an der Universität Qingdao
Gründung
Die Abteilung für Interkulturelle Deutschstudien an der Universität Qingdao wurde im Jahr 1994 gegründet. Nachdem die Provinz Shandong 1987 mit dem Freistaat Bayern eine freundschaftliche Partnerschaft abgeschlossen hatte, wurde angesichts des damaligen Mangels an Deutsch- und Deutschlandkundigen Fachkräften vorgeschlagen, mithilfe der bayerischen Regierung ein Studienfach für Germanistik in Shandong einzurichten. Im Rahmen der Bildungskooperation zwischen Bayern und Shandong wurde 1994 an der Universität Qingdao die Abteilung für Interkulturelle Deutschstudien (kurz: Deutschabteilung) ins Leben gerufen, das erste Studienfach für Germanistik in der Provinz Shandong.
Entwicklung
Seit 2004, 10 Jahren nach der Gründung, kann die Deutschabteilung schon Master-Studierende aufnehmen, die in vier Fachrichtungen, nämlich Interkulturelle Kommunikation, Deutschsprachige Literatur, Sprachwissenschaft und Translationsstudien, studieren und Mastertitel erwerben können. In enger Zusammenarbeit mit der Universität Bayreuth werden die BA- u. MA-Studierenden ausgebildet. 2017 konnte man die ersten MTI-Studierenden an der Deutschabteilung begrüßen. Auch die MTI-Studierenden werden gemeinsam mit Partnerhochschulen ausgebildet, nämlich der Universität Bayreuth und der Hochschule für Angewandte Sprachen München. Seit 2021 wird im MA-Studiengang eine neue Fachrichtung eingerichtet, nämlich Studien über deutschsprachige Länder.
Team
Zurzeit besteht das Lehrerteam der Deutschabteilung aus zwölf Lehrerinnen und Lehrern, darunter einem DAAD-Lektor. Außerdem sind noch 5 in- wie ausländische Gastprofessor*innen und 2 externe wissenschaftliche Betreuer für MTI-Studierende engagiert. Zur Zeit gibt es in dem Team ein Mitglied des Anleitungskomitees für Germanistik des Chinesischen Bildungsministeriums, ein Mitglied des Expertenkomitees des China National Committees for Graduate Education of Translation and Interpreting, einen Experten auf der Provinzebene für Übersetzen u. Dolmetschen, einen ausgezeichneten Lehrenden auf der Provinzebene.
Internationale Zusammenarbeit
Im Rahmen des Bildungskooperationsprojekts zwischen dem Freistaat Bayern und der Provinz Shandong hat die Deutschabteilung enge Partnerschaften u.a. mit der Universität Bayreuth, der Hochschule für Angewandte Sprachen in München und der Hochschule Konstanz für Technik, Wirtschaft und Gestaltung aufgebaut bzw. seit Jahren intensiv gepflegt. Jährlich werden vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Stipendien an mehr als 10 MA- und BA-Studierende vergeben, die dann ein bis zwei Semester in Deutschland verbringen. Außerdem ist im Jahr 2016 der Deutschabteilung und der Hochschule für Angewandte Sprachen in München gelungen, sich gemeinsam um die Teilnahme am Erasmus-Programm zu bewerben, in dessen Rahmen 2 Stipendien pro Jahr für MTI-Studierende bereitgestellt und Lehreraustausch zwischen beiden Hochschulen finanziell unterstützt werden. Mit der Hochschule für Angewandte Sprachen in München und der HTWG Konstanz hat die Deutschabteilung schon jeweils einen Vertrag über BA-Doppelstudienabschluss geschlossen. Vorbereitungsarbeit auf einen derartigen Vertrag mit der Universität Bayreuth wird zurzeit vorangetrieben.
Bildungsqualität
In den vergangenen 30 Jahren hat die Deutschabteilung zur Intensivierung von Zusammenarbeit und Austausch zwischen Bayern und Shandong, bzw. zwischen Deutschland und China in verschiedenen Bereichen wie Wirtschaft, Kultur, Handel und Bildung zahlreiche hochqualifizierte Fachkräfte herangebildet und im Kreis der Germanisten in China ein gutes Prestige gewonnen. Dies zeigt sich zum einen in den mehreren Preisen, die uns von Staat und Provinz verliehen bekommen haben, u.a. die Auszeichung als erstklassiger BA-Studiengang Germanistik, ein Titel, der in der ersten Runde nur an 9 renommierte Germanistikstudiengänge landesweit verliehen wurde. Zum anderen in den unzähligen Preisen, die die Studierenden bei provinz- und landesweiten deutschsprachigen oder germanistikbezogenen Wettbewerben bekommen haben. Besonders seit den letzten 3 Jahren haben wir jedes Jahr immer wieder die einen oder anderen Preisträgerinnen oder -träger, die die höchsten Preise erringen können, und ein Debattierteam, das gegen 47 andere starke Teams aus renommierten Deutschabteilungen chinaweit herantreten und am Ende Vizemeister geworden ist.
Diese Leistungen sind eng verbunden mit dem Leitgedanken, die wir in der Lehrpraxis seit Jahren entschieden verfolgen, nämlich die Wertschätzung der Diskursfähigkeit und der Innovation, und dies auf vielfältiger Weise, wobei die Praxisorientierung und Internationalität großgeschrieben werden. So arbeiten wir eng mit 7 verträglichen Partnern für ein Praktikum zusammen, und es kommen vor allem durch das Bayerische Hochschulzentrum für China ständig Austauschgelegenheiten zusande, z.B. die Sommeruniversität. Mit der Hans Seidel Stiftung pflegen wir auch eine enge Beziehung. In den vergangenen 3 Jahren haben wir jährlich eine Studierendengruppe zur Teilnahme der Sommeruni für ländliche Wiederbelebung geschickt, die von der Hans Seidel Stiftung Repräsentanz Shandong organisiert und unterstützt wurde.
Forschung
Neben der Lehre steht selbstverständlich auch die Forschung im Vordergrund. Alle Lehrenden an der Abteilung sind in verschiedenen Forschungsprojekten engagiert, wobei viele Master- und Bachlorstudierende zum Teil mitarbeiten. Diese Einbindung in die Forschungspraxis bildet für viele den ersten wichtigen Schritt auf ihrem akademischen Weg. In den vergangenen 5 Jahren haben wir ein Projekt auf der Staatsebene, 2 Projekte auf der Ministerienebene vollendet, und 3 neue Projekte auf der Staatsebene, ein Großprojekt und mehrere normale Projekte auf der Provinzebene bewilligt bekommen. Inzwischen haben fünf Mitglieder unserer Abteilung an verschiedenen Lehrwerkprojekten teilgenommen und 4 Lehrwerke herausgegeben.
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